Archiv: Wolfgang Koeppen – Die Anfänge eines Radikaldemokraten

Im Deutschlandfunk hat Helmut Böttiger in der Sendung Büchermark am 22.12.2024 die Werke von Wolfgang Koeppen vorgestellt.

Wolfgang Koeppen: „Feuilletons 1923-1948“,
Feuilletons Werke in 16 Bänden, Hg. von Jörg Döring
Suhrkamp Verlag, Berlin.

Wolfgang Koeppen (*1905 Greifswald , +1996 München) ist direkt nach dem Zweiten Weltkrieg mit drei sensationellen Romanen berühmt geworden: „Tauben im Gras“, „Das Treibhaus“, „Der Tod in Rom“. Danach schwieg er über Jahrzehnte. Erhellend ist seine Vorgeschichte: Gegen Ende der Weimarer Republik und nach dem Machtantritt Hitlers hat er sehr viele Zeitungsartikel geschrieben. Sie zeigen die Anfechtungen durch die Zeitgeschichte.

In seinem Online Abrufbaren Beitrag ordnet Helmut Boettiger ihn so ein:

„Koeppen hat im Nationalsozialismus bei der Ufa auf ähnliche Weise überwintert wie Erich Kästner, mit mehr oder weniger zwiespältigen Kompromissen und Anpassungen. Kästner wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Feuilletonchef der von den Alliierten herausgegebenen „Neuen Zeitung“ in München, und die Edition der frühen Feuilletons von Koeppen endet denn auch mit den zehn Artikeln, die er zwischen Januar 1947 und Januar 1948 für diese „Neue Zeitung“ geschrieben hat. Hier ist seine Haltung eindeutig radikaldemokratisch und antinazistisch. Damit bildete Wolfgang Koeppen in seiner Generation durchaus eine
Ausnahme, umso höher ist dies zu bewerten. Seine suchenden Feuilletons von 1923 bis 1948 bilden dazu einen sehr erhellenden kultur- und zeitgeschichtlichen Hintergrund.“


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