Liebe Freundinnen und Freunde,
seit knapp 2 Wochen beschäftigen sich viele im Land wieder einmal mit Fußball. Ob das eine schöne Beschäftigung ist, überlasse ich Ihrem/Eurem Geschmack. Wer auf die perverse Idee gekommen ist, eine Umfrage zu machen, wie die Deutschen über die Hautfarbe der Nationalspieler denken – 21% wünschen sich mehr Weisse Spieler – ist mir nicht bekannt. Dass aber daran erkennbar ist, dass Rassismus langsam alle Lebensbereiche durchdringt, ist eine erschreckende Erkenntnis. Aus ihr wäre zu lernen, wären da nicht die politischen Kräfte der sogenannten Mitte, die nicht einhalten, Vorbehalte zu schüren, Einzelfälle zu pauschalisieren und zu populistischer Stimmungsmache zu nutzen. Dass sie damit nur die AfD und den rechten Rand stärken, wollen CDU/CSU und Teile der FDP und SPD sowie Frau Wagenknecht erkennen. Der Schaden für die Demokratie ist unabsehbar.
Im Namen der Demokratie heißt es, nicht mit den Wölfen zu heulen, sondern dagegen zu halten und die Mitte der Gesellschaft zu verteidigen. Damit Weimar nicht aus Versehen wieder passiert: extradienst.net (23.6.24) Versagen der politischen Mitte
Es war vor etwa 30 Jahren, als ich anlässlich der damaligen Hetze der Neonazis und der CDU/CSU gegen das Asylrecht fast täglich Artikel schrieb, ein Buch („Die Asyl-Lüge“ 1993 gemeinsam mit Claudia Roth) herausgab und zusehen musste, wie eine Woche nach der Verunstaltung des Grundrechts auf Asyl in Solingen das Haus der Familie Genc brannte. Das Grundgesetz ist manchen Politiker*innen – nicht der AfD – trotz 75 Jahren der Politik noch weniger wert, als damals:
extradienst.net (21.6.24) Verfassungsbruch hört nicht auf
Schon vor der Europawahl zeigte die Kommissionspräsidentin der EU, dass sie mit Orban und den anderen rechten Kräften in der EU keine Berührungsängste hat. Schließlich war sie von Orban vor fünf Jahren mit in den Sattel gehoben worden. Dass aber die Grünen nach diesem Bashing-Wahlkampf der CDU/CSU, der die Grünen zum Hauptgegener erklärte, noch nicht einmal auf die Idee kommen, die Tatsache zu hinterfragen, dass v.d. Leyen und die CDU/CSU trotzdem für selbstverständlich erachten, dass die Ampelregierung sie für die Kommission vorschlägt, zeugt von ihrer absoluten Naivität im Umgang mit Macht. Wenn es nicht so traurig wäre, nur noch zum lachen.:
extradienst.net (18.6.24) Von der Leyen auf Franz von Papens Spuren
Mit dieser Naivität im Umgang mit Macht korrespondiert der Umgang der Grünen – und auch der FDP – mit ihren katastrophalen Wahlergebnissen bei der EU-Wahl. Dass Lindner 5,4% schon für ein respektables Wahlergebnis hält, entspricht seiner Kompetenz und Sensibilität für politische Stimmungen. Dass aber die Grünen keinerlei Konsequenzen ziehen, in der Klimapolitik, in der Asylpolitik ziehen und die Energiepolitik sowie eine Aussetzung der Schuldenbremse fordern, macht sie strömungsgünstig, aber nicht glaubwürdig. Die hohe Abwanderung der Ihren ins Nichtwählerlager spricht Bände.
extradienst.net (14.6.24) Ampelparteien lost in klein-klein
Matrin Böttger analysiert dazu, wohin es geführt hat, dass die dritte traditionelle Säule der Grünen nun endgültig wegbricht: Das Nachdenken über Alternativen zum Krieg. Nach dem Kosovo haben Grün-Wähler viel gelernt, mitzutragen. Aber je sprach- und ideenloser die Grünen-Führung wird, desto mehr geht es bergab.
extradienst.net (12.6.24) Warum sie nicht verstehen
Was ist die Alternative zum Abschiebewahn und Flüchtlings-Bashing auch des Kanzlers? Dass seine Phantasie begrenzt ist, weiss das politische Berlin inzwischen. Um so wichtger wäre es, einem bescheidenen Geist Grund zum Nachdenken zu geben. Das könnte auch ein Koalitionspartner tun und einst haben das sogar Fischer und Trittin bei Schröder geschafft. Warum die Grünen das Olaf Scholz ersparen, erschließt sich nicht. Peinlich ist es für alle Beteiligten allemal.
extradienst.net (9.6.24) Scholz und das Grundgesetz
und damit Sie/Ihr nicht ganz versauert, eine kleine Empfehlung, sich den Freund Friedrich Küppersbusch anzuschauen – lohnt sich immer:
Küppersbusch TV – youtube.com
Herzliche Grüße und frohes Schaffen im Sommermärchen…
(wissen Sie eigentlich, wieviel unsere Kommunen und Innenministerien blechen müssen, damit die UEFA Kasse macht?)
Roland Appel